21
Okt
2010

(Un)erfüllt

Sie, so dacht' ich's mir,
würde mich befreien,
würde mich retten vor allem Übel,
mein Herz in Hell und Dunkel zweien.

Ist sie mir auch fremd,
sie kehrt immer wieder Heim,
lässt mich hoffen,
und den Baum des Lebens wachsen aus winz'gem Keim.

Ich dacht' mir, sie ist,
was ich zum Atmen brauch',
sie ist Alles..
und so war es auch.

Aber mit der Zeit verliert sich jedes kleine Licht,
wie in einem dunklen Raum,
die Spur, der Sinn..
und das sonst so helle Leuchten schwindet,
man erkennt es nunmehr kaum.

Und so zeigt sich mir die Wahrheit eines geheimen Mysteriums,
um welches ich nie Bescheid wissen wollt'...
Das so stark ersehnte Lied steht in Noten geschrieben,
die niemand spielen kann und denen deshalb niemand Achtung zollt.

Aber ich kann ihr nicht entsagen,
denn aufgeben könnt' ich sie nie.
Und wenn sie Herz und Kopf auch auf Ewig entzweit, behalt ich sie doch nah bei meinem Herzen,
denn Liebe brauche ich für mein Leben, und das ist sie...

Verlassen

Wo bist du hingegangen?
Jeden Tag begebe ich mich auf eine Suche,
ohne Ziel.
Wann sind die Stunden vergangen?
Mein Kopf ist gefüllt mit nichts und doch,
zu viel.

Ich trat ein in dieses Leben,
mit ideenreichem Sein erträumte ich mir die Welt,
zu schnell.
Ich stehe abseits, daneben,
und der Himmel ist nicht mehr blau,
das Leben ist grell.

Als Kind sah ich alles,
und alles war gut,
für mich.
Aber Wahrheit liegt im Anblick des Zerfalles,
und alles ist nicht mehr gut,
und nichts ist gut für dich.

Stehend unter diesem Himmel sehe ich,
die Erde ist nicht eins mit mir,
heimatlos.
Lauschend folge ich den Klängen so einheitlich,
um sie zu überhören,
achtlos.

Wenn ich atme, bin ich,
und wenn ich denke bin ich nicht mehr,
ich.
Und all die Gläubigen verraten sich.
Nicht an Irrglauben, nicht an trügerische Realität glaube ich für,
dich.

Aber wo bist du hingegangen?
Wer war ich nicht, was konnte ich nicht,
geben?
Was kann ich von dir verlangen?
Nach dem Verrat und der Missachtung von dir,
Leben.

Träume und Wünsche

Halte mich an meinen Träumen fest,
mein Herz ist so schwer,
möchte nicht, dass das alles ist,
spüre keine Liebe mehr.
Nur Alpträume,
die mir den Schlaf rauben,
nur noch Seifenblasen,
doch ich will sehen und glauben.
Hoffnung,
die schwindet,
Tagtraum,
der mich an sich bindet.
Ich will mehr als die Nacht,
die nur Vergängliches vermag,
ich brauch mehr als nur den Schlaf,
ich brauche auch den Tag.
Und so nur wieder Hoffnung bleibt,
die Trauer, die damit verbunden,
und die dunkle Nacht,
in der ich wieder Welten geh erkunden…

Seelenschmerz

Atme ein, atme aus...
Lass den Schmerz durch meine Lungen hinaus.
Doch lautlos ist der Schrei, ohne Ton dringt er hervor,
warum höre ich nichts? Bin ich taub? Vielleicht nur auf einem Ohr..

Versuche es erneut, bis es mir im Halse brennt…
Niemand hier, niemand, der mir einen Grund nur nennt.
Verwirrt bin ich, weiß nicht wie mir geschieht,
Angst habe ich, unbekannt ist, was mir da entflieht…

Und doch ist es Verlust, der mich tief im Inneren verletzt,
Leere breitet sich aus, und Panik die mich hetzt.
Kann ich nicht sprechen, ist es die Stimme, die versagt?
Bin ich es, oder ist es mein Geist, der sich beklagt?

Unbequeme Kälte, die mich still umhüllt,
Dunkelheit, die mich einschließt und mich ganz erfüllt..
Mit letzter Kraft halte ich die Feder um zu schreiben,
unleserlich sind die Worte, und es überkommt mich unbändiges Leiden.

Worte fehlen, um es zu beschreiben, Worte fehlen, um es laut zu sagen,
So wart der Geist gefangen im inneren meines Leibes, oh, wer würd' sich nicht beklagen?
Wenn doch der einzige Ausdruck einem bleibt verwehrt,
man spürt, wie sich die Seele hoffnungslos, grundlos leert.

Könnt' ich ihr Ausdruck verleihen, der Unruhe, die ich empfinde,
ich würde schreien, so laut ich könnte, wenn ich damit auch nur einen Seelenschmerz lindre...

Liebe - Ganz du

Ich schließe meine Augen,
ich lasse es zu.
Hab ich gestern noch verlernt, zu glauben,
heut bin ich ganz du.

Und du bist ich?
Oh ja, ich glaub dir jedes Wort.
Denn du bist wahrhaftig, tatsächlich,
Und setzt all meine Gedanken fort.

Fort, fort.. ewig fort.
Und so kann kein Zweifel, so begründet er mal war,
Vom alten, verlassenen Ort,
zu unserem gelangen, so unüberwindbar.

Unser Ort, das ist:
Ein Gedanke, den wir teilen,
eine lebenslange Frist,
und ein gemeinsames verweilen.

Unaussprechliches in Worte gefasst,
entspringende Wahrheit aus Herz und Seele,
und all das ohne Hast,
mit bittersüßem Schmerz entfährt es der Kehle.

Nicht mehr wie einst zwei,
eins sind wir in vertrauensvoller Unzertrennbarkeit.
Und eins wäre ohne das andere keinerlei.
Wir finden in Imperfektion die Unfehlbarkeit.

Und klingen große Worte noch so naiv,
ist es auch gefährlich, sich zu verlassen,
stelle ich doch meine Leinwand auf dein Stativ,
male großzügig in allen Farben, ohne eine auszulassen.

Und ich bemerke, dass jeder Strich,
mir leichter und leichter von der Hand geht.
Und dass all die Farben mich erfüllen, innerlich,
und in mir langsam und bedächtig Leben entsteht.

Wie könnt ich da vergessen,
was ich an dir hab, was du mir bist,
wie soll ich etwas bemessen,
was ohne Messung bereits vollkommen ist?

Wie unbequem der Welt die Wahrheit auch ist,
so bleibt die Tatsache doch das eine,
dass du Grund und Boden meiner Hoffnungen bist,
und in einem Wort: Liebe, die meine.

Seele eines Schreibers

Ich bin Künstler, ich bin Träumer,
was in meinem Kopfe erscheint, wird wahr.
Waldläufer, Dichter, Koch oder Aufzäumer,
Jede Gestalt wird die meine, auch wenn ich keine von ihnen bin, ganz und gar.

Feder wird zu Schwert im Kampf gegen den Feind.
Kerzen werden zu Sonnenauf- und Sonnenuntergang.
Ich bin Alice im Wunderland, wo nichts ist, wie es scheint.
Mein Leben läuft weiter, unaufhörlich, unsagbar lang.

Phantasie wird Realität, während sich die reale Welt entbehrt.
Ich weiß nicht ob Nacht ist, oder helllichter Tag.
Und mein Herz bricht nicht, mein Geist ist nie geleert.
Elemente vollbringen nicht, was ich vermag.

Unscheinbares Geschöpf, Kind in der Seele tragend,
Zuschauer gar, doch auch Regisseur und Hofnarr zugleich.
Autor der unerzählbaren Geschichten, sich in unerforschtes Gebiet wagend.
Schriftsteller mit Seele, Romanfigur mit Leib.. die unerlernbare Kunst des Lebens ist mein Streich.

Einzelstück

Manchmal zu Tisch,
an dem ich verweil ganz gerne,
wenn alle anderen Dinge klein sind,
in weiter Ferne,
dann überkommt mich,
unerklärlich, plötzlich,
ein Gefühl von Sinnlosigkeit und ich weine,
ja, plötzlich wein ich bitterlich.

Ich streiche über glatte Flächen und raue Macken,
über Ecken und Kanten und Beine.
Erinnere mich an viele Stunden an diesem Platz.
Und dann weiß ich plötzlich dies Eine:

Wie wäre mein Leben einsam, ohne dieses Stück,
ohne all die vielen Stunden,
die ich verbracht’ an seiner Seite,
ob nun die Bitteren oder die Gesunden.

Und ich komm mir mies vor,
ja, niederträchtig gar,
dass ich je daran dacht,
ihn fort zu geben, so undankbar.

Denn kein Austausch kann mir geben,
was dieses Stück mir ist.
Was ich an ihm liebe,
ist mir so teuer, wie dein Bei-mir-sein es mir bist.

Deshalb sitz ich manchmal dort, weinend,
während du erstaunt stellst, die ein oder andere Frage.
Ich nehme dann deine Hand,
und frei heraus form ich Worte und sage;

Ich fühle glatte, auch matte Stellen, die mich an dich erinnern,
und dann weiß ich wieder, und denk daran,
dass ich genau wie ohne diesen Tisch,
auch nicht mehr ohne dich sein kann.

Das Mädchen

Das Mädchen, beflügelt von freien Gedanken, zugleich Gefangene ihres Ichs,
Immer auf der Suche, niemals ruhelos, niemals ruhig.
Beobachterin der Nacht, Trägerin des Lichts.

Mit offenen Armen, stehend, beide Füße im Sand,
Der Kopf stets in den Wolken…
Hoffend, glaubend, immer Seelennah… doch niemand hält ihre Hand.

Sie glaubte zu wissen, was ihre Seele braucht.
Legte alle Freiheiten nieder,
Verlor ihren Sinn, ihren Blick, all das, was war ins Licht getaucht.

Erhob sich nicht gegen ihr Schicksal, folgte dem leidenden Ruf,
doch wie könnte sie sich erheben, gegen das, an was sie glaubte,
war es auch verbunden mit Opfern, so war es doch Liebe, die das Gefühl erschuf.

Niemand nimmt Rücksicht, niemand, auf ein sinnliches Herz,
Keiner würde am Ende noch da sein, wäre ihr nah,
Nichts könnte lindern den Schmerz.

Erfahrung nennen sie es, eine Narbe, die heilt.
Leichtsinnig tun sie sie ab, die Naivität des Narrens, wissend, dass sich diese auch in ihnen verbirgt.
Doch warum warten, warum trauern, helfen… es ist doch die Welt, die Zeit, die dahineilt.

Stärke beweisen, sich selbst nicht vergessen?
Das Hoffen nie lassen, doch auch nicht in Träumen versinken.
Lieben und Lassen, aber niemals nach eigenem Ermessen?

Verwirrend, ja, irritierend erscheint dem Mädchen die Welt,
dunkel, doch auch hell sind ihre Gedanken an Gestern.
Wenn es Nacht wird, sagt sie, dann sind alle Sterne gleich, wenn auch einzigartig… und der Himmel sei ihr Zelt.

Und niemand, niemand wird jemals verstehen, warum sie noch immer lächelt und träumt.
Und keiner, nein, niemals wird jemand sehen, was Hoffnung bedeutet, hat er sie nicht wenigstens einmal gesehen, und den Besuch ihres Herzens, die Überbrückung der Leichtsinnigkeit, versäumt.

In meinem Garten

In meinem Garten steht eine Blume. Seit dem Tag, an dem sie erblühte, liebe ich sie.
Jeden Tag sitze ich in meinem Garten und betrachte sie, sehe zu, wie sich die Biene mit dem Schmetterling einen erbitterten Kampf um ihren Kelch liefert. Und ich denke so bei mir, auch wenn einer von ihnen siegen wird, so werden sie nur den Platz an ihrer Blüte, nicht aber die Blume selbst gewinnen.
Ich weiß, ich könnte sie von ihrem Stiel trennen, sie aus dem Garten mit in mein Haus nehmen, um sie dort in eine Vase zu stellen und mir einreden, dass sie nun mir allein gehöre und kein Schmetterling und keine Biene sie jemals wieder betrachten dürfe. Doch ist es nicht nur die Blume, die ich ansehen und bewundern möchte. Es ist der Anblick ihrer Blätter, wenn sie sich im Wind bewegen, ihre stolze und unbekümmerte Erscheinung, wenn um sie herum auch ein Kampf stattfindet. Und wie anmaßend wäre es da von mir, zu glauben, ich könne sie besitzen? Genauso dumm wäre es, zu sagen, Lieben bedeutet zu geben und zu nehmen...
Was könnte ich von der Blume verlangen?
Wie könnte ich erwarten, dass sie mir etwas gibt, nachdem ich mich in sie verliebte, ohne dass sie es jemals von mir erwartet hatte?
Der Blume bedeutet es nichts und mir bedeutet ihr Anblick alles, wenn ich mich, wie jeden Tag, in meinen Garten setze und ihr zusehe, wie sie einfach nur dasteht. Ich betrachte sie aus der Ferne und es genügt mir, es ist sogar ein großes Glück, dass ich sie ansehen darf.
Denn wie traurig wäre es, wenn sie nicht mehr da wäre…
In meinem Garten steht eine Blume und ich liebe sie, weil sie sich meinen Garten aussuchte.

Eigene Welt

Wie eine verloren gegangene Seele,
Wie Alice im Wunderland,
Kind, abgekommen vom Wege,
Kein Geschehnis in meiner Hand..

Farben umhüllt von Schwarz-weiß,
Lichte Momente in Dunkelheit,
Eine Stimme sagt: so sei's..
eine sagt: das ist die Einsamkeit.

Wo ist der Glaube hin?..
Wo sind die einst so großen Hoffnungen?
Verlor ich die Wegweiserin, meine Herrin?
Alle großen Träume sind doch noch nicht misslungen.

Mein letzter heil'ger Platz im Leben,
meine eigene Welt,
Und keine Katastrophe, kein Erdenbeben,
kann sie zerstören, sie ist mächtiger als das Himmelszelt.

Und schimpft sie auch jeder Illusion,
Nicht-Realität ohne Sinn und Verstand,
dann schweige ich oder frage, ist's nicht eine Vision?..
Eine Welt wirklicher und wahrer als die eure, wie sie in den Gedanken der Sinnfreien entstand?

Heut noch werdet ihr mich strafen,
und müsst euch dennoch fragen, warum ich lache.
Jeder einzelne von euch wird die Wahrheit zu Gesicht bekommen, sie ungewollt entlarven.
Und ihr werdet euch nicht mehr über mein Lächeln wundern, wenn ich die Augen aufmache.

Ein Gedanke

Die Kunst ist zu glauben,
auf den eigenen Geist zu vertrauen.
Einen Irrtum zu erlauben,
und nichts auf Unwahrheiten aufzubauen.

Mit dem Herzen sehen,
und mit Verstand eine Tat vollbringen.
Versuchen zu verstehen,
und die Hoffnung finden in allen Dingen.

Nicht einfach aufgeben,
aber die Sehsucht immer spüren.
Sich zu neuem Lichte erheben,
Wolken und Erde zur gleichen Zeit berühren.

An Komplexität nicht verzweifeln, unsere eigene nicht verstecken,
zuhören, interessieren, erfreuen sollten wir uns an ihr.
Gründe für Wahrheit und Lüge entdecken,
Da ist es schon, das Ende der Zeile vier.

Eine Fünfte und noch gut zehn andere wollt’ ich verfassen,
doch unendlich ist das Thema,
so werde ich es nun bei Sechsen belassen.
Hier also das End’ eines Gedankens ohne Schema.

Glücklich, jene, die einen freien Geist besitzen,
denn er macht uns zu dem, was wir sind.
Künstler! Also male ich unsere Welt in Worten und Skizzen,
und bleibe im Inneren das ewige Kind.
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